Tanzfilm
Vortrag von Prof. Blas Payri
Überlegungen zum Tanz für die Kinoleinwand und zum Tanz für die Bühne.
Auf dieser Konferenz werden wir uns mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen dem Tanz für die Bühne und dem Tanz für die Leinwand, im weitesten Sinne des Videotanzes, des Tanzfilms oder der Videokunst, die Körperbewegungen einschließt, beschäftigen. Die Konferenz wird in Form von Reflexionen auf der Grundlage von Erfahrungen und Analysen aktueller und älterer Videotanzarbeiten stattfinden. Die Konferenz richtet sich an Choreographen und Tänzer, die sich Konzepte und Denkweisen aneignen wollen, um sich der Konzeption von Videotanz anzunähern oder auf die effektivste und kreativste Weise für die Kamera arbeiten zu können. Wir werden uns mit der Beziehung zwischen Musik, Bewegung und Schnitt, direktem Ton, Kamerastrategie und der Frage nach der Zeit der Choreographie im Verhältnis zur Zeit des audiovisuellen Werks beschäftigen.
Blas Payri ist Professor für audiovisuelle Kommunikation an der Universitat Politécnica de Valencia, Schöpfer von Videotanzwerken und Komponist/Klangkünstler. Außerdem organisiert er Videotanzfestivals.
Pluto’s call
Ukraine, 2021, 2:13
Regie und Choreographie: Roman Korzhuk
Bist Du bereit, die Herausforderung anzunehmen?
Tarantella
Deutschland, 2021, 3
Regie und Choreographie: Dimitra Kalpakidou und Michael Sgouropoulos
Schönheit, Gebrechlichkeit, Kraft und Furcht – um ein Vielfaches vergrößert eröffnet Tarantella den Blick auf ein kleines Körperteil und ambivalente Gemütszustände. Es liegt auf der Hand.
Flow – outside inside out
Deutschland, 2021, 3:30
Regie und Choreographie: Nina Ehlen
Im bewegten Dialog zwischen einer tanzenden Frau und einer dynamisch geführten Kamera eröffnet und verschließt Flow – outside inside out Räume und Perspektiven.
in|between
Deutschland, 2021, 5:39
Regie und Choreographie: Magdalena Schmitt, Andrea Kößler
Der Kurzfilm in|between sinniert über das Gefühl der Unsicherheit darüber, einen ersten Schritt zu gehen. Wie wissen wir, dass etwas bereits begonnen hat und wie, dass etwas zu Ende geht. Leben wir in einer Endlosschleife im Dazwischen?
Dancing in the circle
Deutschland, 2021, 4:11
Regie: Zawada Mograbi, Choreographie: Luisa Belke
Als zentrales Element der Brasilianischen Tanzkultur ist der Kreis der Ort des Ringens, des Samba und Capoeira. Hier fühlt sich eine Tänzerin zerrissen und gleichzeitig komplett.
Dignity (Würde)
Deutschland, 2021, 6:02
Regie und Choreographie: Nadja Görts
Ist die Würde des Menschen unantastbar?
Im Gartenzimmer des Herrenhauses von Cromford setzen sich vier Tänzer*innen mit ihrem Verständnis von Würde auseinander. In Arbeiter-Overalls gekleidet, bilden sie einen deutlichen Kontrast zu dem prächtig eingerichteten Raum, der einst durch Kinderarbeit im 18. Jahrhundert ermöglicht wurde. Die unterschiedlichen kulturellen Herkünfte der Tänzerinnen und Tänzer unterstreichen ihr unterschiedliches Verständnis von Würde und Menschenrechten.
Die Komplexität des Themas wird durch die Zersplitterung des Bildes ausgedrückt. Dabei interagieren die Tänzerinnen und Tänzer mit einer separaten Kamera, die direkt vor einem Monitor platziert wurde, welcher wiederum die gefilmten Bilder zeigt. Die Dauer der Übertragung führt zu einer Zeitverzögerung in der Choreografie und schafft auf diese Weise neue Bewegungsansätze. Das Ergebnis ist ein Kaleidoskop, das so vielseitig ist wie das Verständnis von Würde selbst.
Pharaoh
Deutschland, 2021, 3:20
Regie und Choreographie: Mischa Ovtchinnikov, Simon Liersam
In einer Stimmung geprägt von surrealer Sprache, Bewegung und Soundkomposition grübelt ein Tänzer allein und groovt in Quarantäne auf einem Music Production Centre.
Metamorphosis
Deutschland, 2021, 4:52
Regie und Choreographie: Felix Müller, Darya Myasnikova
Wer kann dem Gefühl von Sicherheit entkommen, wenn er in die Natur vertieft ist? In emphatisch reduzierten Bewegungen experimentellen Tanzes, entwickelt Darya Myasnikova eine Choreografie über ein Russisches Gedicht, dass dem ewigen Thema der Schöpfung und der Bindung an die Vorfahren gewidmet ist. Mit poetischen Bildern und intensiver, ruhiger Kameraführung gelingt es Felix Müller die Zuschauenden einzusaugen in die Sicherheit ein Teil des großen Ganzen zu sein.
Caught in Plastic
Deutschland, 2021, 1:11
Regie und Choreographie: Mats Willems, Philip Schürk
Ein Tänzer und eine Tänzerin tanzen einen Modernen Tanz in einer surrealen Umgebung. Je weiter sie sich bewegen, desto mehr verfangen sie sich in Plastik. Eine dystopischer Tanzfilm steht als Metapher für die Verschmutzung der Weltmeere.
CONTRAST
Deutschland, 2021, 3:50
Regie und Choreographie: Michail Sgouropoulos, Pauline Block
CONTRAST ist ein abstraktes, visuelles Experiment, indem zwei Verläufe zueinander in Bezug stehender Ereignisse parallel inszeniert werden. So entsteht ein Dialog aus physischer Bewegung und interaktionaler Spannung.
Before We Collide
Großbritannien, 2021, 1‘11‘‘
Regie: Guy Gooch, Gregor Petrikovic
In einer ergreifenden Begegnung fängt der Film unsere fragmentierte Wahrnehmung von Zeit während der Pandemie ein und erforscht das Kräftespiel unserer gegenseitigen Unterstützung.
Der Film gibt einem nicht den Eindruck, dass er für mich, Dich oder irgendwen bestimmtes gemacht wurde. Er existiert einfach als ein Artefakt, das beobachtet werden kann – wie gefundenes Filmmaterial einer Geistererscheinung.
Before We Collide ist ein Kurzfilm, der mit einer analogen Lentikularkamera Nishika N8000 gedreht wurde und aus über 800 Fotos besteht, die
zusammengesetzt wurden.
Go with the Flow
Deutschland, 2021, 1‘11“
Regie und Choreographie: Ben Cziesla
Sie sehen anders aus, haben aber die gleiche Aufgabe, die gleichen Hindernisse und die gleichen Ups and Downs. Das Leben geschieht – für uns alle. Go with the Flow.
The Step
Estland, 2019, 2‘09‘‘
Regie: Rain Jaaksoo
Ein paar abgenutzte Schuhe werden müde, auf dem Schlafzimmerboden zu liegen und entscheiden sich ihren Besitzer, mit zu einem Spaziergang nach draußen zu nehmen. Ihre ungestüme Reise hat ein glückliches Ende.