Zwei rätselhafte Gestalten – ein Mann in schwarzem Mantel, mit einem klei – nen Koffer, und eine Frau mit banda – gierter Brust, auf einem Bett liegend – begegnen rätselhaften Symbolen, die dunkle und doch hoffnungsvolle Sta – tionen darstellen. Eine Reise der Ver – wandlung durch Sehnsucht und Suche nach Erfüllung und Ganzheit. Eine poetische Annäherung an die Dualität von Körper und Seele, eingebettet in eine stille Performance mit Musik und handgezeichneten Animationen.

Im Anschluss:
Gespräch mit Meritxell Aumedes & Emanuele Soavi

Die Choreografin Reut Shemesh und die Filmemacherin Ronni Shendar nehmen in ihrem Kurzfilm die rein weiblichen Tanzgarden des rheinischen Karnevals unter die Lupe und thematisieren die Macht des Kollektivs und des Individu – ums. Die lange Tradition des Karnevals steht für ausgelassenes Feiern, ist aber auch untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden. Die „Garden“ schöpfen aus der Volkskultur, wenn sie Tanz, militärischen Drill und die „ideale“ Darstellung der Frau verbin – den. Unter der blonden Perücke, dem Lipgloss und der blauen Samtuniform verbirgt sich jedoch der Wunsch nach der Darstellung einer authentischen Identität – wenn es eine solche über – haupt geben kann.

In einem Fitnessstudio sein. Auf einem Laufband laufen. Die Wahrnehmung verschieben lassen, sodass man die Choreografie des Raums um sich herum wahrnehmen kann. Inspiriert von der Hartnäckigkeit der Muskeln, von den Körperflüssigkeiten, dem Schweiß und der Haut, oszilliert dieser Film zwischen alltäglicher Bewegung und Tanz. Kontemplation und Aktion. Kontemplation in Aktion. Den Raum erspüren und fühlen. Haut und Metall. Warm und kalt. Innen und außen. Ein Innehalten. Sehnsucht. Eine gewisse Einsamkeit.

Ein Auge verbindet sich mit der universellen Zelle und reflektiert das Geheimnis des Lebens im Dialog mit seinen innersten, intimsten und wildesten Erinnerungen.

„Being Alive“ war das Thema, das Eric Gauthier seinem Artist in Residence für seinen Jubiläumsfilm mit auf den Weg gab – und wo feiert Hofesh Shechter? In der Leichenhalle. „Ich glaube, es gibt keine bessere Art zu feiern, als durch die Linse des Todes. Das gibt einem eine echte Perspektive auf das Leben, gibt ihm in gewisser Weise einen Sinn“, sagt der in London lebende Choreograf, der Tanzfilme liebt und hier für Choreografie, Musik, Kamera und Schnitt verantwortlich ist.